GEORGIA RUSSELL / HERVÉ VAN DER STRAETEN

Galerie Karsten Greve St.Moritz, St.Moritz. 8. Februar – 11. April 2020.

GEORGIA RUSSELL „Paintings“  
8. Februar – 11. April 2020
 
Die Galerie Karsten Greve freut sich sehr, der schottischen Künstlerin Georgia Russell zum ersten Mal eine Einzelausstellung in St. Moritz zu widmen. Georgia Russell arbeitet mit chirurgischer Genauigkeit, das klinische Skalpell zweckentfremdet zum künstlerischen Werkzeug. In präzisen Gesten schneidet sie ihre skulpturalen Papierarbeiten aus Notenblättern, Grafiken, Zeitungen oder Fotos, manchmal auch aus ganzen Büchern und transformiert Althergebrachtes zu filigranen, fantastischen Kunstobjekten. Nach ihrer Verarbeitung bereits gefertigter Vorlagen, widmet sich Russell nun der freien malerischen Behandlung der Leinwände, die sie mit abstrakten Farbkompositionen versieht. Trotz dieser „produktiven“ Schöpfung ihrer Vorlagen, unterliegen diese nach wie vor ihrem Konzept der kreativen Zerstörung. Russells Sujets sind das Resultat einer malerischen Herausforderung, die bei der Auswahl der Farben ansetzt und in unterschiedlich gestalteten Landschaften kulminiert, die lediglich auf intuitiven Erinnerungen basieren und oftmals nur atmosphärische Erscheinungen oder stimmungsvolle Impressionen wiedergeben. Durch die Schneidetechnik entsteht eine spannungsvolle Dynamik zwischen der Leere der ausgeschnittenen Schlitze und der unversehrten Leinwand, die eine flirrende Bewegung erzeugt. Oft legt Russell mehrere Leinwände übereinander, deren perforiertes Gewebe wie zarte Netze schweben, gegenläufig und doch aufeinander abgestimmt.
„Cutting out is a sort of freedom of expression. For me it’s drawing, but I draw with a scalpel.”

Georgia Russell wurde 1974 in Elgin, Schottland geboren. Im Jahr 2000 schloss sie ihre Studien am Royal College of Art in London mit einem Master in künstlerischen Drucktechniken ab. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in international renommierten Institutionen zeigen die Anerkennung, die der jungen Künstlerin zuteil wird, so u.a. die Ausstellung Slash: Paper under the Knife im Museum of Art & Design, New York oder The Book Borrowers: Contemporary Artists transforming the Bookim Bellevue Arts Museum in Washington. Ebenso finden sich Arbeiten in bedeutenden privaten sowie öffentlichen Sammlungen, so wie im Victoria and Albert Museum, London, und im Centre Georges Pompidou, Paris. Georgia Russell lebt und arbeitet in Méru, Frankreich.

HERVÉ VAN DER STRAETEN
8. Februar – 11. April 2020
 
Die Galerie Karsten Greve St. Moritz widmet dem französischen Designer Hervé van der Straeten erneut eine Ausstellung. Die Einzelausstellung beinhaltet Leuchten, Möbelstücke und Objekte, um einen umfassenden Einblick in das Werk Hervé Van der Straetens zu gewähren. Es wird das unablässige und mit höchster Präzision vorangetriebene Bemühen des Designers unterstrichen, Volumina zu erforschen und erfahrbar zu machen, indem er sie sowohl miteinander verschränkt als auch der Schwerkraft entzieht. Dabei verwendet er unterschiedliche Materialien und kombiniert diverse Texturen. Die Ausstellung vereint neue Arbeiten von Hervé van der Straeten, die der Öffentlichkeit erstmalig im Januar 2020 in Paris präsentiert wurden und nun in zweiter Station in den Räumlichkeiten der Galerie in St. Moritz gezeigt werden.
Hervé Van der Straeten (*1965) studierte an der École des Beaux-Arts in Paris. Seit Mitte der 1980er Jahre machte er sich zunächst mit seinen erfolgreichen Schmuckkollektionen einen Namen. Heute stehen die Möbel, Leuchten und Spiegel im Mittelpunkt seines Schaffens und erlangen internationales Ansehen. Antrieb hierbei ist die permanente, radikal auf die Elemente Bewegung, Eleganz und Abstraktion konzentrierte Suche nach puristischen Linien und Formen. Hervé Van der Straeten ist Designer und Kuenstler zugleich, fuer seine Werke greift er auf unterschiedlichste Inspirationsquellen zurück. Typisch sind Materialkontraste: Er arbeitet mit Bronze, Holz, Marmor, Kristall, Edelstahl, Glas, Glasfaser und Aluminium. Essenzielle Formenvielfalt. In einer Mischung aus Architektur und Skulptur lässt er sich von geometrischen, organischen oder mineralischen Formen inspirieren. Ebenso elementar ist die ungewöhnliche Verbindung verschiedener Texturen: So kombiniert Hervé Van der Straeten Bronze mit eloxiertem Aluminium oder auch mit Neonschrift, scheinbar gegensätzliche Materialien, die sich in einem sinnlichen, durchdringenden Dialog gegenseitig stärken und Trompe-l’Œil-Effekte, optische Täuschungen, erzeugen. Zu Hervé Van der Straetens wichtigsten Kunden zählen grosse Sammler und internationale Raumgestalter ebenso wie «Mobilier National», der offizielle Lieferant fuer Möbel und Innenausstattung des französischen Staates seit Ludwig XIV. 2007 wurde Hervé Van der Straeten wurde vom französischen Kulturministerium mit dem Guetesiegel «Entreprise du Patrimoine Vivant» sowie mit dem Orden „Chevalier des Arts et des Lettres““ausgezeichnet